Elfenbeindose mit Erinnerungsstücken der Familie Ritz

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Die runde, aus Elfenbein gedrechselte Dose besitzt einen aufwendig verzierten Steckdeckel. Dort ist unter leicht gewölbtem Glas in einem fein ornamentierten Messingrahmen eine plastische Szene eingearbeitet. Auf blauer, an transluzides Emaille erinnernder Metallfolie sitzt ein gebördelt eingefasstes und farbig unterlegtes Glasoval, worauf ein aus Staubperlen und kleinsten Glasperlen gearbeitetes Segelschiff mit blau beglimmertem Rumpf montiert ist. Es ist umgeben von Golddrahtarbeit in vegetabilen und geometrischen Ornamenten, darin zwei Filigrantauben, und besetzt mit Staubperlen sowie goldfarbenen und weißen Glasperlen (teils verloren). Tauben und Schiff – das Segeln in den Hafen der Ehe – lassen diese Dose als Geschenk zur Hochzeit bzw. als sentimentales Eheunterpfand erkennen. Sie ist um 1790 zu datieren. In der Dose befinden sich eine Haarlocke sowie Fotografien aus einem Medaillon, die Josef Maria Ritz (1892–1960) und seine Frau Maria Josefine zeigen. Das Objekt gelangte mit dem Teilnachlass von Gislind M. Ritz (1925–1996) in das Museum Oberschönenfeld. Der Nachlass umfasst hauptsächlich Objekte zur Frömmigkeitspraxis sowie eine Reihe kleiner Behältnisse, vieles davon als Forschungssammlung zur Volkskunst mit Schwerpunkt auf dekorierten und datierten Stücken.