Kästchen mit Genreszene in Strohintarsien, dat. 1817

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Das truhenförmige Kästchen mit gewölbtem Deckel und runden Füßen ist aus Holz gearbeitet und auf den Seiten mit einfachen Strohintarsien ausgestattet. Der Deckel zeigt eine Genreszene: ein Paar am Kaffeetisch unter einem großen Ringleuchter in einem Rahmen aus Blüten- und Vogelmotiven. Auf der Fußleiste des Bildfelds befindet sich die Datierung „1817“. Die kleine Truhe ist mit einer Beilade ausgestattet und mit Modeldruckpapier ausgekleidet. Sie stammt wohl aus der Umgebung von Dresden, wo die „Strohdörfer“ Dohna, Kreischa und weitere Orte neben Strohhüten auch kleine, mit Stroh belegte Waren lieferten. Albrecht Kurzwelly (1868–1917) sah derartige Kästchen auf einer Ausstellung in Mügeln (Sachsen), was ebenfalls als Herstellungsort infrage kommt und beschrieb sie 1903 für die erweiterte Auflage von Robert Wuttkes „Sächsischer Volkskunde“. Das Objekt gelangte mit dem Teilnachlass von Gislind M. Ritz (1925–1996) in das Museum Oberschönenfeld. Der Nachlass umfasst hauptsächlich Objekte zur Frömmigkeitspraxis sowie eine Reihe kleiner Behältnisse, vieles davon als Forschungssammlung zur Volkskunst mit Schwerpunkt auf dekorierten und datierten Stücken.