Ansichtskarte "Gruss aus Zusamaltheim"

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Die im Lichtdruckverfahren hergestellte und handkolorierte Postkarte „Gruss aus Zusamaltheim“ (Lkr. Dillingen an der Donau) gruppiert um das Textfeld vier in Jugendstilranken gerahmte Ortsansichten: Gebäude entlang der Straße nach Wertingen, die Kirche mit Pfarrhof, die Schule sowie die Straße nach Dillingen, teils mit Personen vor den Häusern. Der seitliche Druckvermerk „Fr. Albrecht, Atelier M. Reitmaier, Zusmarshausen“ nennt den „Verleger“ der Karte, Franz Albrecht (1881–1947), Molkereibesitzer in Zusamaltheim und um 1912 Leiter des örtlichen Schützenvereins, sowie den Fotografen Martin Reitmaier. Die Ansichtskarte erhielt 1908 eine Familie in Buchenberg (Lkr. Oberallgäu). Der gelernte Hafner Martin Reitmaier (1874–1965) absolvierte eine Ausbildung in einem Neu-Ulmer Fotoatelier, arbeitete dann als Fotograf in seinem Heimatort Langenhaslach (Neuburg an der Kammel, Lkr. Günzburg) und war ab 1896 als „Reisephotograph“ tätig. Nach seiner Heirat eröffnete er 1898 ein Atelier in Zusmarshausen (Lkr. Augsburg). Während des Ersten Weltkrieges kam er bei der Flieger-Ersatzabteilung in Oberschleißheim 1917 mehrere Monate als Motorwart und Bildgehilfe zum Einsatz, wo er Luftbilder bearbeitete. Einen Schwerpunkt seiner Fotografien bildeten Porträts, Aufnahmen anlässlich von Familienfesten und Gruppenbildern sowie Orts- und Gebäudeansichten, die er, häufig koloriert, als Ansichtskarten drucken ließ. Dabei zeichnete er teils selbst als Verleger. Das Fotoatelier übernahm später sein gleichnamiger Sohn (1899–1963) und führte es – neben einem Lebensmittel- und Tabakwarengeschäft – bis zu seinem Tod.