Leporello "Abtei Oberschönenfeld"

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Das in einen Klappumschlag mit Adressfeld montierte Leporello umfasst zwölf fotografische Ansichten der Abtei Oberschönenfeld (Gessertshausen, Lkr. Augsburg) aus den 1930er-Jahren. Die grautonigen Rakeltiefdrucke („Kupfertiefdruck“) zeigen neben Gebäudeansichten auch Aufnahmen aus Konventbau und Kirche, besonders das Mädchen-Genesungsheim „Sancta Maria“ mit Speisezimmer, Spielplatz und Liegehalle. Der Werbetext auf der Innenseite des Umschlags spricht auch Erwachsene an, die hier „liebevolle Aufnahme und Verpflegung finden“ zur Erhebung der Seele und Beruhigung der Nerven in herrlich gesunder Luft. Produziert hatte das Leporello die Graphische Kunstanstalt Kettling & Krüger aus Schalksmühle (Nordrhein-Westfalen), wohl mit Fotografien von Max C. Kettling (1883–1960), einem der Firmengründer. 1836 erhielt die im Zuge der Säkularisation 1803 aufgelöste Abtei Oberschönenfeld die Genehmigung zur Wiederzulassung als Kloster. Diese umfasste als Auflagen die Errichtung einer Industrieschule für weibliche Handarbeiten, die bis zur Schließung durch das NS-Regime 1936 im Konventbau untergebracht war, sowie eine „Erziehungsanstalt für verwaiste und verwahrloste Mädchen“. Letztere entstand 1919 als Mädchen-Genesungsheim „Sancta Maria“ im Gebäude der 1910 aufgegebenen Brauerei mit Gastwirtschaft. Ab 1939 fungierten wohl einzelne Zimmer als Alten-Pflegeheim, bevor es von 1953 bis 2002 ganz diesem Zweck diente. Heute befinden sich darin der Klosterladen und Gästezimmer der Abtei.