Silberne Reginahaube, Schwaben

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Die Reginahaube ist über einem kleinen Kopfteil aus Pappe gearbeitet, das mit ornamental abgesteppter schwarzer Seide überzogen ist. Die Verzierungen des Haubenrades sind über silberner Metallfolie in Hohlklöppelspitze aus Silberlahn, in Goldbouillon und goldener Metallfolie ausgeführt, mit Wachsperlen und Glassteinen in mehreren Formen und Farben besetzt und an der Kante mit schwarzer plissierter Seide eingefasst. Die Bandgarnierung besteht aus ripsbindiger moirierter Seide mit gebogten Abschlüssen: Rückseitig hängen zwei Bänder mit gesäumten Enden und zwei Langschlaufen. Die zwei seitlichen Bänder mit gesäumten Enden, die unter dem Kinn zur Schleife gebunden wurden, weisen deutliche Gebrauchsspuren auf. Die Haube stammt aus dem Nachlass einer Familie in Wollishausen (Gessertshausen, Lkr. Augsburg). Reginahauben waren in Bayerisch-Schwaben ab den 1840er-Jahren weit verbreitet und wurden vereinzelt bis in das 20. Jahrhundert getragen. Der lateinische Name Regina (dt. Königin) bezieht sich darauf, dass sie ähnlich wie ein Diadem auf dem Scheitel sitzen und an eine Krone erinnern. Bis heute symbolisieren sie als Bestandteil der Kleidung einzelner Trachtenvereine schwäbische Identität.