Stereokarte aus der Reihe "Die bayerischen Königsschlösser": Schloss Neuschwanstein, Schlafzimmer

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Auf die Stereokarte sind zwei Fotografien im Lichtdruck über orangefarbenem Papier aufgezogen. Die Datierung 1887 ist auf dem schwarzen Rand eingeprägt, die Urheberangabe “Photographie und Verlag von Jos. Albert in München.“ sowie der Serientitel sind seitlich aufgedruckt. Aus der 25 Stereobilder umfassenden Serie „Die bayerischen Königsschlösser“ zeigt diese Karte gemäß rückseitigem Etikett das „Schlafzimmer“. Betrachtet mit einem Stereoskop, vermittelt die Stereokarte den Eindruck räumlicher Tiefe. Auf der Rückseite verweist ein Stempel auf die Provenienz aus einer Gemischtwarenhandlung in Lenggries (Lkr. Bad Tölz-Wolfratshausen). Der gebürtige Münchner Joseph Albert (1825–1886), der um 1852 eines der ersten fotografischen Ateliers in Augsburg eröffnet hatte, siedelte 1858, ein Jahr nach seiner Ernennung zum ersten Königlich Bayerischen Hofphotographen, nach München über. Bereits Mitte der 1850er-Jahre hatte er Fotografien von Schloss Hohenschwangau für König Maximilian II. (1811–1864) angefertigt und 1868 den Lichtdruck, die Albertypie, erfunden. König Ludwig II. (1845–1886) beauftragte ihn 1886 mit der Herstellung einer Serie von (Innen-)Ansichten der Schlösser Neuschwanstein und Linderhof. Albert, gefesselt an den Rollstuhl, konnte diese nicht mehr persönlich anfertigen. Die Aufnahmen kamen wohl bereits im Sommer 1886 als Mappenwerk in Umlauf. Nachdem die Schlösser kurz nach dem Tod von König Ludwig II. zum Besuch freigegeben wurden, setzte ein Touristenstrom ein, dessen Bedürfnis nach Bildsouvenirs schnell bedient wurde.