Ansichtskarte "Gruß aus Violau"

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Die im Lichtdruckverfahren hergestellte, nicht gelaufene Postkarte „Gruß aus Violau“ zeigt vor dem Panorama des Dorfes Violau (Lkr. Augsburg) mit der Pfarr- und Wallfahrtskirche Sankt Michael den Auszug einer Prozession von Wallfahrern und Wallfahrerinnen. Bis zur Säkularisation gehörte Violau, „Veilchenau“, der Abtei Oberschönenfeld. Die Zisterzienserinnen förderten die 1466 erstmals belegte und bis heute bestehende Marienwallfahrt maßgeblich. Das Gnadenbild, eine Schmerzhafte Muttergottes, wurde 1688 nach älterem Vorbild erneuert. Auf der Rückseite der Ansichtskarte befindet sich der Herstellervermerk „Atelier M. Reitmaier, Zusmarshausen“. Der gelernte Hafner Martin Reitmaier (1874–1965) absolvierte eine Ausbildung in einem Neu-Ulmer Fotoatelier, arbeitete dann als Fotograf in seinem Heimatort Langenhaslach (Neuburg an der Kammel, Lkr. Günzburg) und war ab 1896 als „Reisephotograph“ tätig. Nach seiner Heirat eröffnete er 1898 ein Atelier in Zusmarshausen (Lkr. Augsburg). Einen Schwerpunkt seiner Fotografien bildeten Porträts, Aufnahmen anlässlich von Familienfesten und Gruppenbildern sowie Orts- und Gebäudeansichten, die er, häufig koloriert, als Ansichtskarten drucken ließ. Dabei zeichnete er teils selbst als Verleger. Das Fotoatelier übernahm später sein gleichnamiger Sohn (1899–1963) und führte es – neben einem Lebensmittel- und Tabakwarengeschäft – bis zu seinem Tod.