Ansichtskarte "Gruss aus Burgau"

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Die im Lichtdruckverfahren hergestellte Postkarte „Gruss aus Burgau“ (Lkr. Günzburg) gruppiert um eine Stadtansicht aus der Ferne drei Details: den Blockhausturm, Wahrzeichen von Burgau, Gebäude am „Kirchenplatz“ sowie das Finanzamt. Kleine Zeichnungen, etwa eine Radfahrerin und Vögel auf einem Nadelzweig, füllen die Zwischenräume. Die Ansichtskarte wurde im Juli 1900 von Burgau nach München „Zur Erinnerung an den ersten gemeinsamen Besuch in der Heimat“ verschickt. Der seitliche Vermerk „8729 F. B. G. Verlag Gg. Bauer, Aufn. v. Phot. Reitmaier, Zusmarshausen“ nennt die Druckerei Georg Bauer (auf weiteren Druckerzeugnissen ist die Schreibweise Baur überliefert) in Burgau sowie den Fotografen, Martin Reitmaier. Der gelernte Hafner Martin Reitmaier (1874–1965) absolvierte eine Ausbildung in einem Neu-Ulmer Fotoatelier, arbeitete dann als Fotograf in seinem Heimatort Langenhaslach (Neuburg an der Kammel, Lkr. Günzburg) und war ab 1896 als „Reisephotograph“ tätig. Nach seiner Heirat eröffnete er 1898 ein Atelier in Zusmarshausen (Lkr. Augsburg). Einen Schwerpunkt seiner Fotografien bildeten Porträts, Aufnahmen anlässlich von Familienfesten und Gruppenbildern sowie Orts- und Gebäudeansichten, die er, häufig koloriert, als Ansichtskarten drucken ließ. Dabei zeichnete er teils selbst als Verleger. Das Fotoatelier übernahm später sein gleichnamiger Sohn (1899–1963) und führte es – neben einem Lebensmittel- und Tabakwarengeschäft – bis zu seinem Tod.