Ansichtskarte "Weiherhof"

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Die Postkarte zeigt vier Schwarz-Weiß-Fotografien des Ensembles am Weiherhof, das ein als Wirtshaus genutztes Wohnstallhaus, eine Kapelle und einen Stadel mit einem offenen Vorbau für den Biergartenbetrieb umfasste. Der Weiherhof gilt als Keimzelle der etwa zwei Kilometer entfernten Abtei Oberschönenfeld (Gessertshausen, Lkr. Augsburg): Hier lebten Anfang des 13. Jahrhunderts fromme Frauen in einer Gemeinschaft, bevor sie sich einige Jahre später am heutigen Standort des Klosters ansiedelten und dem Orden der Zisterzienser anschlossen. Der 1728 anstelle des Vorgängerbaus neu errichtete Weiherhof diente den Zisterzienserinnen bis zur Säkularisation als Ökonomie. Der namengebende Weiher wurde im frühen 19. Jahrhundert trockengelegt. Zwischen dem Mitteilungs- und Adressfeld findet sich der Herstellernachweis „Atelier M. Reitmaier, Zusmarshausen“. Die Fotopostkarte wurde 1943 in Augsburg aufgegeben und nach München gesendet. Über die Textseite verläuft der Stempelabdruck „Altstoff ist Rohstoff Sammelt Altpapier“. Der gelernte Hafner Martin Reitmaier (1874–1965) absolvierte eine Ausbildung in einem Neu-Ulmer Fotoatelier, arbeitete dann als Fotograf in seinem Heimatort Langenhaslach (Neuburg an der Kammel, Lkr. Günzburg) und war ab 1896 als „Reisephotograph“ tätig. Nach seiner Heirat eröffnete er 1898 ein Atelier in Zusmarshausen (Lkr. Augsburg). Das Fotoatelier übernahm später sein gleichnamiger Sohn (1899–1963) und führte es – neben einem Lebensmittel- und Tabakwarengeschäft – bis zu seinem Tod.