Kleines Andachtsbild, Gouache: Maria Crescentia Höß von Kaufbeuren

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Die Gouache auf Pergament zeigt das Brustbild der Franziskanerin Maria Crescentia Höß von Kaufbeuren, die in ihren überkreuzten Händen ein Kruzifix und ein Buch hält. Darunter ist zu lesen: „Maria Crescentia Ord Sc; Franc. / Zu Kauffbeurn gebohren d 20. Oct / ar 1682. gestorben den 5 April. 1744“. Auf der Rückseite des kleinen Andachtsbildes ist eine persönliche Fürbitte notiert: „Die Freundschaft so sich gründt / auf Gott, kan auch abloes [...] / stehen, durch denken, und / Beständigkeit, sich wird beloh- / net sehen.“ Und weiter: „Dieses erbitte mir nachdrück- / lichst, mit Versicherung das / ich lebenslänglich seye, und / beharren werde. / Aufrichtig getreue Schwester / Marie Charlotte Sternbach. / R [?]. 1779.“ Im Jahr 1703 trat die Weberstochter Anna Höß (1682–1744) aus Kaufbeuren in das dortige Kloster der Franziskanerinnen ein und erhielt den Ordensnamen Maria Crescentia. 1741 wurde sie zur Oberin gewählt. Bekannt geworden durch ihre Visionen, suchten Menschen aus allen Ständen, darunter Kaiserin Maria Theresia, Fürsten und Äbtissinnen, ihren (brieflichen) Rat in geistlichen und auch weltlichen Anliegen. Direkt nach ihrem Tod setzte eine Wallfahrt zu ihrem Grab in der Klosterkirche ein. 2001 sprach sie Papst Johannes Paul II. unter großer Anteilnahme schwäbischer Pilger heilig. Seither gehört sie zum kleinen Kreis der aus Schwaben stammenden Heiligen. Außer ihr zählen nur noch zwei weitere Frauen – die hl. Afra und die hl. Radegundis von Wellenburg – dazu.