Konvolut Postkarten zur 6. Kriegsanleihe "Helft uns siegen!"

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Die hier in 35 Exemplaren überlieferte, mit rückseitigem Feldpostvermerk als „Kupfertiefdruck der Münchener Graph. Gesellschaft Pick & Co.“ aufgelegte Propagandakarte „Helft uns siegen! / zeichnet Kriegsanleihe“ erschien im Frühjahr 1917 zur 6. Kriegsanleihe. Als Motivvorlage diente ein Gemälde des Münchner Kunstprofessors und Kriegsmalers Fritz Erler (1868–1940). Dargestellt ist ein anonymer Frontkämpfer mit Attributen des „modernen“ Krieges: Stahlhelm, Gasmaske, Handgranaten und Stacheldraht. Mit diesem Typus gab Erler dem „Maschinenkrieg“ ein Gesicht: das des „Mannes mit dem Stahlhelm vor Verdun“. Von Fritz Erlers Motiv wurden 65.000 Exemplare als Überformat für Litfaßsäulen und Anschlagtafeln sowie 623.000 als Mittel- und 745.000 als Kleinformat gedruckt. Zudem erschien es als Flugblatt in einer Auflage von 24 Millionen Exemplaren. Die Postkarten stammen aus der Kriegssammlung des in Dornstadt am Ries (Baden-Württemberg) geborenen und als Lehrer in Nürnberg tätigen Wilhelm Beck (1881–1967). In dieser Sammlung ist das Motiv auch als lithografierte Postkarte (Inv.Nr. 004615,T,003) sowie als Plakat im Groß-, Mittel und Kleinformat vertreten. Die von 1914 bis 1918 aufgelegten neun Kriegsanleihen erzielten rund 97 Milliarden Mark und deckten damit ca. 60 Prozent der Kriegskosten. Die Reichsbank setzte auf groß angelegte Werbekampagnen, die gezielt Strategien der Produktvermarktung anwandten. Die Tilgung der Anleihen erfolgte zwar bis 1923, doch war das ausbezahlt Geld aufgrund der Hyperinflation praktisch wertlos geworden.