Maßgefäß "BAIER.MAAS 1809"

Münchner Stadtmuseum

Beschreibung

Der 1809 aus Kupfer und Messing gefertigte Krug trägt die Aufschrift "BAIER. MAAS". Die bayerische Regierung verschickte diese sog. Muttermaße als Vorlagen für geeichte Messgeräte an die lokalen und regionalen Behörden. Mithilfe solcher Messzylinder ließ sich feststellen, ob Wirte korrekte Schankgefäße benutzten. Dadurch, dass diese Prüfgefäße sehr oft beim Ausschank eingesetzt wurden, entwickelten sich die Begriffe des "Maßkrugs" und der "Maß Bier".

Bayern hatte Anfang des 19. Jahrhunderts große Territorien in Franken und Schwaben hinzugewonnen und 1806 seine Erhebung zum Königreich feiern können. Max I. Joseph (1756-1825) und sein leitender Minister Maximilian Graf Montgelas (1759-1838) bauten das Land zu einem zentralistisch geführten Verwaltungsstaat um. Im Zuge dessen sollten auch die über 90 verschiedenen Maßeinheiten für Flüssigkeiten vereinheitlicht werden. Dafür wählte man das "Münchner Maß" mit einem Volumen von 1,069 Litern aus. Als 1871 das Deutsche Reich gegründet wurde, entschied man sich schließlich für den "Liter" als Normmaß. Seitdem soll eine ordnungsgemäß eingeschenkte Maß Bier genau 1000 ml enthalten.

Autor

Matthias Bader