Das erste Pferderennen auf der Theresienwiese zu München am 17. Oktober 1810
Beschreibung
Zu Ehren der Kronprinzenhochzeit Ludwigs von Bayern (1786-1868) mit Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen (1792-1854) wurde am 17. Oktober 1810 von der Münchner Bürgerwehr ein Pferderennen veranstaltet. Seitdem findet jährlich an gleicher Stelle das Münchner Oktoberfest statt.
Wilhelm von Kobell (1766-1853) hielt das Ereignis im Auftrag des Kronprinzen auf einem Gemälde fest. Gezeigt ist das Ereignis vor den Toren der Stadt Münchens als Topografie des Festes. Das 1811 fertiggestellte Werk ähnelt damit im Aufbau den Schlachten, die der Künstler ebenfalls für Ludwig malte. Im Gegensatz zu anderen Darstellungen lässt Kobell die Münchner Landschaft durch eine kühle Farbgebung erhaben wirken, er reiht das Bild damit im Sinne seines Auftraggebers in seine Darstellung großer historischer Ereignisse ein.
Der Blick umfasst das Geschehen auf der Festwiese mit den unterschiedlichen Parzellen der verschiedenen Grundbesitzer, dem Renngeschehen auf der ovalen, 11.565 bayerischen Schuh langen Rennbahn sowie der Zuschauerkulisse. Im rechten Bildviertel ist der Königspavillon als sichtbares Zeichen für die Präsenz der bayerischen Dynastie bei dem Volksfest gezeigt.
Der Standort des Bildbetrachters ist beim "Filserbräu Stadel" zu bestimmen, eine Gastwirtschaft, die sich nahe der Landsberger Straße an der Stelle des späteren Pschorr-Braukellers befand. Bei dem markanten Gebäude im Hintergrund handelt es sich um das neu errichtete Allgemeine Krankenhaus an der Straße nach Sendling.
Autor
Julia Misamer