Requiems

Münchner Stadtbibliothek, Musikbibliothek

Beschreibung

Das Requiem op. 144b ist eine von sechs Musikhandschriften, welche der Musikbibliothek von der Witwe Max Regers (1873-1916), Elsa Reger (1870-1951), 1938 zum Kauf angeboten wurden. Nach einigem Zaudern stimmte die Stadtspitze dem Ankauf zu und erwarb das Autograph für damals 3.000 Reichsmark. Die Vertonung eines gleichnamigen Gedichts des Dramatikers Friedrich Hebbel (1813-1863), die „Dem Gedenken der im Kriege 1914/15 gefallenen deutschen Helden“ gewidmet ist, wird auch als Hebbel-Requiem bezeichnet. Reger konstatierte 1915 in einem Brief an seinen Verleger Simrock, das Werk sei „[...] mit das Schönste, was ich je geschrieben habe“. Das Requiem ist keines im großen Stile – so war es ursprünglich geplant –, sondern verdichtet in rund einer Viertelstunde die existentiellen und geistigen Spannungen seines Schöpfers. Trotz seiner progressiven Form und mit Stilmitteln der musikalischen Entfremdung arbeitend, schafft das Werk eine ungeahnte Intimität und Nähe zum Hörer. Das Autograph enthält die für Reger typischen Anweisungen für Dynamik, Agogik (Lehre für Tempoveränderungen), Akzentuierung und Phrasierung mit roter Tinte, die einen klaren Kontrast zur mit schwarzer Tinte notierten Musik bilden.