Bronzener Pferdekopf

Römisches Museum Augsburg in den Kunstsammlungen und Museen Augsburg

Beschreibung

Der bronzene, blattvergoldete Pferdekopf wurde 1769 am Ufer der Wertach geborgen und ist eines der äußerst seltenen Fragmente römischer Großbronzen in Augsburg. Die überwiegende Mehrzahl bronzener römischer Kunstobjekte wurde spätestens im Mittelalter eingeschmolzen und ging so für die Nachwelt verloren. Hergestellt wurde der Kopf im indirekten Wachsausschmelzverfahren, zusammengefügt aus acht Wachssegmenten.

Der Pferdekopf ist leicht zu seiner linken Seite hingedreht, das Maul geöffnet. Das kunstvoll angelegte Zaumzeug läuft auf der Stirn des Pferdes sternartig zusammen, in der Mitte der Stränge war einst eine Phalere (Zierscheibe) angebracht. Weitere – ebenfalls nicht erhaltene – acht Phaleren befanden sich an den insgesamt neun rechteckigen Aussparungen entlang des Zaumzeuges. Zwischen den Nüstern hängt an einem Riemenende eine kleine Lunula (Mondsichel-Symbol, welchem unheilabwehrende Kräfte zugesprochen wurden). An beiden Enden der Trense befinden sich Rosetten. Die Mähne ist im Bereich zwischen den Ohren nach oben drapiert und mit einem Band fixiert.

Jüngste Materialanalysen ergaben, dass sich der Pferdekopf in seiner Zusammensetzung kaum von der ebenfalls blattvergoldeten Genius-Wagenapplik (VF 696) unterscheidet. Möglicherweise gehörten beide zum selben Bildwerk, denkbar wäre hier ein Pferdegespann.

Rechtehinweis Beschreibung

CC BY-NC-ND 4.0