Luther fordert den Bürgermeister und Rat von Regensburg auf, einen evangelischen Pfarrer anzustellen

Stadtarchiv Regensburg

Beschreibung

Obwohl die Schriften Martin Luthers bereits ab 1522 in der Regensburger Bevölkerung und in Teilen des Rates Anklang fanden, zog sich das Bekenntnis zum Luthertum unter anderem wegen der zum Kaiser, zum bayerischen Herzog und zum Ortsbischof bestehenden Beziehungen hinaus. Auch die Wallfahrt zur "schönen Maria" stellte sich hierfür als hinderlich heraus. Sie war anstelle der 1519 zerstörten Synagoge entstanden und bescherte Regensburg ein einträgliches Einkommen. Die Befürchtung, die Geldquelle würde nach Einführung der neuen Lehre versiegen, bestärkte die der neuen Lehre abgeneigten Ratsmitglieder in ihrem Widerstreben gegen evangelische Einflüsse und Prediger. Aufgrund dessen schrieb Luther den vorliegenden Brief an den Bürgermeister und Rat von Regensburg. Er beklagte darin, dass in der Stadt "dem armen volck das heylsame wortt gottes zu predigen erweret" bleibe und appellierte an die Verantwortlichen, die Gläubigen nicht an der Erlangung des Seelenheils zu hindern. Luther tat die Wunderzeichen der "schönen Maria" als teuflische Betrügerei ab und ermahnte den Rat, einen evangelischen Priester anzustellen und zu schützen. Überbringer des Briefs war der Regensburger Bürger Hans Blaufärber, der wegen lutherischer Einstellung der Stadt verwiesen worden war.

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