Mein Leben, Autobiographie von Richard Wagner, Cosima Wagner von Richard Wagner in die Hand diktiert

Richard-Wagner-Museum Bayreuth

Beschreibung

Im Juli 1865 beginnt Richard Wagner (1813-1883) seine Autobiografie Mein Leben auf Wunsch König Ludwigs II. von Bayern (1845-1886), seines wichtigsten Mäzens. Er diktiert sie seiner damaligen Geliebten und späteren Frau Cosima von Bülow (1837-1930), deren Tätigkeit als Chronistin seines Lebens hier ihren Anfang nimmt und zwanzig Jahre später, am 12. Februar 1883, mit dem letzten Eintrag in ihren Tagebüchern endet.

Unter der vielsagenden Sigle „WRC“ – Wagner Richard Cosima – beginnen die Aufzeichnungen, die auf 800 Seiten Wagners Leben von seiner Geburt in Leipzig 1813 bis zum Treffen mit dem Gesandten Ludwigs II. im Mai 1864 in Stuttgart schildern.

Trotz naturgemäßer Subjektivität und einigen, der Rücksichtnahme auf Cosima geschuldeten Auslassungen – so erfährt man wenig über Wagners Liebschaften oder seine Rolle und Haltung in der Märzrevolution 1848 und bei den Maiaufständen in Dresden 1849 – bildet Mein Leben die akkurateste, für seine Kindheit praktisch die einzige verlässliche biografische Quelle, die bisweilen nicht an Selbstironie spart.

Mein Leben war nie zur Veröffentlichung vorgesehen. Der erste der vier geplanten Bände, der die Jahre 1813 bis 1842 umfasst, erscheint in 18 Exemplaren, die Richard Wagner 1870 Freunden als Weihnachtsgeschenk zukommen lässt, diese jedoch bereits im folgenden Monat um Rücksendung bittet, aus Furcht, heikle Passagen daraus könnten an die Öffentlichkeit gelangen. Eine vollständige Veröffentlichung erfolgt erst 1911.