Kuros von Tenea

Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek

Beschreibung

Die Figur wurde 1846 in der Nähe von Korinth, auf dem Gebiet der antiken Siedlung Tenea, entdeckt. Sie diente als Grabstatue und stellte vermutlich den Verstorbenen dar, dessen Andenken so über den Tod hinaus bewahrt werden sollte. Um 560 v. Chr. ist der Kuros von Tenea entstanden.

In Griechenland hatte man in archaischer Zeit um 650 v. Chr. damit begonnen, monumentale Marmorstatuen junger Frauen und Männer zu schaffen. Sie werden als "Koren" und "Kuroi" bezeichnet, was soviel bedeutet wie "Mädchen" und "Jünglinge". Kuroi haben stets dasselbe Standmotiv: Der linke Fuß ist nach vorne gesetzt. Die Last des Oberkörpers verteilt sich gleichmäßig auf beide Beine, so dass es zu keiner Gewichtsverlagerung in der Figur kommt. Beweglichkeit, nicht Bewegtheit wird hier dargestellt. Folgerichtig liegen die Arme eng am Körper. Der Blick geht geradeaus. Das Gesicht mit dem "archaischen Lächeln" spricht den Betrachter unmittelbar an.

Der menschliche Körper ist anatomisch genau erfasst. Die Details sind teils naturnah, teils stilisiert wiedergegeben. Dies zeigt, dass es den Griechen um ein ideales, nicht um ein naturalistisches Bild des Menschen ging.