Barberinischer Faun

Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek

Beschreibung

Die Skulptur wurde in römischer Zeit aus Griechenland geraubt und nach Italien gebracht. Man fand sie 1624 in Rom. König Ludwig I. (1825–1848) konnte sie aus der Sammlung Barberini für die Glyptothek erwerben.

Dargestellt ist ein junger Mann, der in lasziver Haltung ausgestreckt auf einem Felsen liegt. Er scheint zu schlafen. Bei genauer Betrachtung kann man jedoch erkennen, dass das Gesicht auch von Anspannung gekennzeichnet ist. Der Efeukranz im Haar nennt uns die Ursache hierfür, denn vor allem Zecher tragen solche Kränze: Berauscht vom Wein und ermattet vom Tanzen ist der junge Mann in einen unruhigen Halbschlaf gefallen.

Den Sinn der Figur kann man nur erfassen, wenn man um die Statue herumgeht. Der kleine Pferdeschwanz, der in der Rückansicht sichtbar wird, charakterisiert den Jüngling als Satyrn, eines der halbtierischen Wesen aus dem Gefolge des Rauschgottes Dionysos. Damit ist die Figur als mythisches Wesen charakterisiert. Trunkenheit, Ausschweifung und sexuelle Triebhaftigkeit gehören zum Wesen eines Satyrs. Sie zeigen die Macht des Dionysos, zu dessen Ehre die Statue vermutlich in einem Heiligtum aufgestellt war.