Zeus

Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek

Beschreibung

Diese Bronzestatuette zeigt einen reifen, bärtigen Mann in eindrucksvoller Pose, mit festem Schritt und ausgreifender Armbewegung. Die tadellose Schönheit des nackten Körpers, das volle, wohlgeordnete Haar und der ruhige, strahlende Gesichtsausdruck lassen die Figur zeitlos erscheinen. Doch erst durch die Gegenstände, die sie in beiden Händen hält, gibt sie sich eindeutig zu erkennen: Blitz und Donner sind Kennzeichen und mächtigste Waffen des Wettergottes Zeus. Die Statuette entstand gegen 525 vor Christus in einer korinthischen Werkstatt.

Der "Vater der Götter und Menschen" – wie ihn der Dichter Homer im 8. Jahrhundert vor Christus in der Ilias nennt – hat hier kein Gegenüber. Er steht nicht in einem szenischen Zusammenhang, sondern ist als Einzelfigur konzipiertes Bildnis des höchsten griechischen Gottes in all seiner Macht, die er jederzeit und gegen jeden einsetzen kann.

Das Motiv des Waffen schwingenden Wetter-Gottes war im Alten Orient und in Ägypten bereits seit dem 2. Jahrtausend vor Christus bekannt. Als Blitzschleuderer ist der Münchner Zeus charakteristisch für das spätarchaische und frühklassische Götterbild. Ab der Mitte des 5. Jahrhunderts vor Christus erscheint der Herrscher im Olymp dann nur noch selten in Aktion.