Erdglobus - Provinzialbibliothek Amberg

Provinzialbibliothek Amberg

Beschreibung

Mit der Zeit der großen Entdeckungsreisen und Weltumsegelungen gewann die Navigation an Bedeutung. Das geografische und astronomische Wissen nahm ebenso zu wie der Bedarf an Land- und Seekarten. Neben diesen wurden Erd- und Himmelsgloben im Kupferstichverfahren nun in Serie gefertigt. Zentren der Herstellung waren neben Nürnberg vor allem die Niederlande, später auch Italien.

Der 1512 in Flamen geborene Geograf und Kartograf Gerard de Kremer (1512-1594), latinisiert Gerardus Mercator, studierte an der Universität in Leuven. Später zog er nach Duisburg, wo er schließlich 1594 starb. 1541 erschien sein erster Erdglobus. Als bis dahin größter gedruckter Globus mit einem Durchmesser von 41 Zentimetern konnten auf ihm mehr Informationen untergebracht werden.

Mercators großes Verdienst war es, den Globus mit Loxodromen auszustatten, das sind Linien, die alle Meridiane im gleichen Winkel schneiden und mit deren Hilfe Seeleute ihr Ziel ansteuern können. Gerhard Mercator nennt sich auf den von ihm entworfenen Globen als Urheber. Im südlichen Stillen Ozean ist eine entsprechende Inschrift zu finden. Östlich vom 180. Längengrad befindet sich die wappengekrönte Widmungskartusche an Nicolas Perrenot de Granvelle, zu der Zeit Kanzler des Kaisers des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation, Karl V. (reg. 1530–1558). Der Globus ist mit einem Meridianring aus Messing versehen, auf den runden Horizont sind Stiche aufgeklebt. Das Gestell stammt aus der Barockzeit.

Autor

Siglinde Kurz