Spiegel menschlicher Behaltnis - Provinzialbibliothek Amberg 2 Ms. 46

Provinzialbibliothek Amberg

Beschreibung

Das 'Speculum humanae salvationis' ist ein Spiegel der Erlösung des Menschen durch Christus und Maria. In dem Erbauungsbuch werden jeder Begebenheit des Neuen Testaments (dem Antitypus) drei Geschehnisse (sogenannte Typen) aus dem Alten Testament oder der Weltgeschichte zugeordnet. Dabei ist die ähnliche heilsgeschichtliche Aussage oder auch die bildhafte Ähnlichkeit bestimmend. Grundgedanke ist die schon im Evangelium vertretene Vorstellung, dass das Neue Testament im Alten vorgezeichnet sei und die alttestamentlichen Heilsversprechen erfüllt. Wie die Armenbibel ('Biblia pauperum') gehört der Heilsspiegel zu den Lehr- und Andachtsbüchern des Mittelalters, die für nicht theologisch gebildete Personen bestimmt sind. Die Heilsgeschichte wird hier in Wort und Bild auf schlichte und eindringliche Weise für lesekundige Menschen wiedergegeben. Der Heilsspiegel ist weit verbreitet und hat sich in rund 350 Handschriften erhalten. Sein Autor ist unbekannt, wird aber häufig im dominikanischen Umfeld angesiedelt. Die ursprüngliche Version dürfte in Italien um 1330 entstanden sein, schon bald folgten Übersetzungen vom Lateinischen ins Deutsche. Die Handschrift enthält 120 kolorierte Federzeichnungen. Der Text wurde durchgehend von derselben Hand geschrieben. Als Schreiber nennt sich in der unvollständig erhaltenen Schlussschrift Johannes Dittelin. Das erste Vorsatzblatt der gebundenen Handschrift enthält Einträge früherer Besitzer. Datum: 2018

Autor

Siglinde Kurz

Rechtehinweis Beschreibung

CC0