Argenore - Staatliche Bibliothek Ansbach VI g 44

Staatliche Bibliothek Ansbach

Beschreibung

Die älteste Tochter des Soldatenkönigs (1709-1758), seit 1731 mit Friedrich-Wilhelm von Brandenburg-Bayreuth (reg. 1735-1763) verheiratet, prägte als Kunstmäzenin, Komponistin und Opernintendantin das kulturelle Leben Bayreuths. Die größte Leidenschaft der Markgräfin galt der Musik. Sie spielte perfekt Cembalo und Laute und gehörte zu den wenigen deutschen Opern-Komponistinnen ihrer Epoche. Davon ist nur die handschriftliche Partitur des 'Argenore' an der Ansbacher Bibliothek erhalten. Wilhelmine bekam 1737 von ihrem Mann die Intendantur über die Bayreuther Hofmusik übertragen. Sie etablierte die italienische Oper und schaffte es, den Bayreuther Hof kulturell und intellektuell auf eine Stufe mit den angesehensten europäischen Fürstenhäusern zu stellen. Aus Anlass des Geburtstags ihres Mannes im Jahr 1740 wurde die Oper 'Argenore' in Bayreuth uraufgeführt. Weder Einband noch Schriftbild der Partitur sind hochkarätig oder glanzvoll; doch ist die Überlieferung der einzigen Oper der Wilhelmine von Bayreuth musikwissenschaftlich bedeutsam. Im Gegensatz zum typisch barocken heiteren Ausgang bereitet die Komponistin ihren Protagonisten ein tödliches Ende. Das Werk galt lange als verschollen, erst Mitte des 20. Jahrhunderts wurde das Ansbacher Stück, ohne Titelblatt oder Namen der Verfasserin, entdeckt. Mutmaßlich kam die Handschrift über verwandtschaftliche Beziehungen an den Ansbacher Hof, an dem eine weitere Schwester Friedrichs II. verheiratet war. Datum: 2018

Author

Ute Kissling

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