Sechs Christliche Leicht-Predigten über dem höchst-schmertzlichen Hintritt auß dieser Zeitlichkeit Deß ... Herrn Albrechten, Marggrafen zu Brandenburg

Staatliche Bibliothek Ansbach

Beschreibung

Leichenpredigten wurden insbesondere in der Zeit zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert im protestantischen Raum Mittel- und Süddeutschlands verfasst und gedruckt. Rund 300.000 derartige Predigten sind überliefert. Meist entstammte der Gewürdigte Adelskreisen oder dem wohlhabenden Bürgertum- eine Leichenpredigt musste man sich auch leisten können. Mit seinem 'Sermon von der Bereytung zum Sterben' lieferte Martin Luther 1519 den Vorläufer einer Leichenpredigt und beschrieb die aus seiner Sicht wichtigsten Anforderungen daran: das Lob Gottes, den Trost, die Erbauung der Hinterbliebenen sowie die Belehrung der versammelten Gemeinde. Im weiteren Verlauf wollte die lutherische Kirche zeigen, dass auch unter ihrer Obhut seliges Sterben mit der Gewißheit auf Gnadenzusage möglich ist. Markgraf Albrecht V. (reg. 1639-1667), mit Beinamen 'Der Rechtschaffene', hatte sich nach den Wirren und Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges um den Wiederaufbau seines Landes bemüht und auch im eigenen fürstlichen Haushalt in Ansbach Sparsamkeit gepflegt. Er starb 46-jährig an Pocken. Sein Leben und Werk wurden in einer besonders ausführlichen Leichenpredigt gewürdigt. Sie umfasst auf 250 Seiten allein sechs 'Klag- und Trauerpredigten' verschiedener Geistlicher an unterschiedlichen Orten des Markgraftums, den obligatorischen Lebenslauf, Gebete und mehrstrophige Lieder. Die Predigt entstammt einer umfangreichen Sammlung an der Staatlichen Bibliothek Ansbach und illustriert Sitten und Gebräuche im Umgang mit Leben und Tod an Fürstenhöfen zu Beginn der frühen Neuzeit. Datum: 2018

Autor

Ute Kissling

Rechtehinweis Beschreibung

CC0