Neuer und allgemeiner Hand-Calender, Auf das Jahr nach der Heil-bringenden Geburt unsers HERRN JESU CHRJSTJ MDCCXLVII - SuStB Augsburg Cod HV 55

Staats- und Stadtbibliothek Augsburg

Beschreibung

Schreibmeisterbücher entwickelten sich aus dem Bedürfnis nach einer klar lesbaren, relativ einheitlichen Schrift für amtliche und kaufmännische Zwecke. Sie wurden zumeist von professionellen Schreibern oder von Schreib- und Rechenmeistern an Schulen hergestellt. Der Augsburger 'Mägdlein-Schulhalter' Hieronymus Tochtermann ist der letzte große Meister der Augsburger Schreibkunst. Von ihm sind mindestens 14 Schreibmeisterbücher und einige andere Handschriften, darunter der hier gezeigte Kalender, bekannt. Er kam 1695 in das Evangelische Waisenhaus, wo er nach eigener Aussage das Schönschreiben lernte. Von 1702 bis 1717 war er Hauslehrer, von 1717 bis 1753 war er Lehrer an verschiedenen städtischen Mädchenschulen. Auf der Rückseite des vorliegenden Kalendertitelblattes findet sich ein Ratschlag zum Aderlassen. Das darauf folgende Blatt enthält persönliche Angaben des Schreibers. Dem Kalender vorangestellt ist ein Blatt mit Widmung an den Augsburger Patrizier Johannes von Stetten (1693–1774), das offensichtlich nachträglich eingefügt worden ist. Nicht nur der Kalender selbst ist handgeschrieben, auch der Einband ist mit Pergament überzogen und vollständig beschrieben und verziert. Der Kalender wurde zusammen mit einem großen Teil der Bibliothek Johann Benedicts von Paris (1781–1838) an den Historischen Verein für Schwaben übergeben und gelangte mit der vertraglichen Übergabe der Sammlung an die Stadt Augsburg in den Bestand der Staats- und Stadtbibliothek. Datum: 2018

Autor

Wolfgang Mayer

Rechtehinweis Beschreibung

CC0