Brief von E.T.A. Hoffmann an Theodor Gottlieb von Hippel (Faksimile in Lithografie) - Staatsbibliothek Bamberg Autogr. H 31a

Staatsbibliothek Bamberg

Beschreibung

E.T.A. Hoffmann schreibt seinem Jugendfreund Theodor Gottlieb von Hippel in Berlin wegen einer gemeinsamen Besichtigung des von Karl Friedrich Schinkel neu erbauten Schauspielhauses am Berliner Gendarmenmarkt. Hippel war dienstlich (als Regierungs-Chef-Präsident in Westpreußen) nach Berlin gekommen. Vier Tage später, am 26.05.1821, wurde das neue Schauspielhaus eröffnet.

Am Ende des umgekehrt s-förmig aus dem Schlussbuchstaben nach unten herausgezogenen Vollziehungsstriches steht rechts E.T.A. Hoffmanns Gesicht als Selbstporträt, im Profil nach links zur Mitte blickend, anstelle seines Namenszuges als Unterschrift; es zeigt die charakteristischen Züge mit gelinden karikierenden Überzeichnungen: die Seitenansicht wird nach rechts hin gerahmt von den über der leicht ansteigenden Stirn wild aufstehenden dunklen Haarbüscheln, wenigen angegebenen seitlich auch vor das Ohr nach vorn gestrichenen Haarsträhnen und daran anschließenden dunkel-krausen Koteletten, die am Ende der Wange direkt über der Ecke des hochstehenden Hemdkragens enden; aus diesem tritt das gerundete Kinn heraus, darüber zeigt sich der kleine Mund mit geschlossenen Lippen und nur leicht gesenkten Winkeln, die wiederum von einer tiefen unteren Wangenfalte umrundet werden; weit vor springt die große gebogene Nase, die mit tiefer Delle in die Stirn übergeht; die Braue ist etwas spitzig hochgewölbt, das kleine Auge blickt fest und freundlich. Der spontane Anlass für das Billett an seinen in der Nähe wohnenden Freund zeigt, wie sicher Hoffmann auch in Eile mit liebevoller Idee und großer durchaus humorig charakterisierender Genauigkeit sein Selbstporträt auf den Briefbogen setzen konnte.

Rechtehinweis Beschreibung

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