Dürer, Albrecht: Druckplatte zu Christus am Ölberg

Staatsbibliothek Bamberg

Beschreibung

Albrecht Dürer setzte das Motiv "Christus am Ölberg" im Jahr 1515 als Radierung um und verwendete damit eine Technik, die ursprünglich Plattner und Waffenätzer zur kunsthandwerklichen Verzierung von militärischen Prunkstücken benutzten. Zwar ermöglichte dieses Verfahren, die Zeichnung zügig und mit wenig Kraftaufwand in das Eisenblech zu überführen, das rostanfällige Material führte allerdings zu fleckigen Abzügen - wohl ein Grund dafür, dass insgesamt nur sechs Eisenradierungen im Gesamtwerk des Künstlers nachzuweisen sind. In Bamberg hat sich die einzige Radierplatte Dürers erhalten. Sie gelangte nach dem Tod des Kunstgelehrten und -sammlers Joseph Heller (1798-1849) in den Bestand der damals noch Königlichen Bibliothek, die Heller testamentarisch zur Alleinerbin seines Nachlasses eingesetzt hatte. Über die Provenienz gab er bereits in seiner 1827 erschienenen Publikation "Das Leben und die Werke Albrecht Dürers" Auskunft. Heller zufolge rettete der österreichische Maler Joseph Schöpf die Platte vor der Weiterverarbeitung durch einen Schmied und überließ sie später dem in Innsbruck ansässigen Maler und Kupferätzer Johann Georg Schedler. Während einer Reise konnte Heller die Platte erwerben. Bis heute verleiht ein Überzug der Platte eine goldgelbe Färbung, wohl damit sie als Arbeit des des Meisters "dem Golde gleich geachtet werden möchte". Datum: 2018

Autor

Franziska Ehrl

Rechtehinweis Beschreibung

CC0