bavarikon4UGeometrischer Plan Des in einem grossen Sumpfe bestandenen, und in den Jahren 1790, 1791, 1792 und 1793 ganz Cultur-fähig, und trocken gelegten Donauer-Mooses : So nach den wahren Moos-Gränzen bey 60 m. Tagwerk in sich hält, und in den Churpfalz-Bairischen und Herzogthum Neuburgischen Landen entlegen ist, worauf Die Haupt, und andere Canäle dergestalt nach allen Reglen, und der Lage angemessen angelegt worden sind dass nur nach diesem Systeme die Austrocknung bestehen konnte
Beschreibung
Ein kleiner runder Stempel auf dem Kartenblatt weist als Vorbesitzer die "Bibliotheck des Königl[ich] Baier[ischen] Garde du Corps Regim[ents] zu Pferd" aus. Dieses Regiment der Bayerischen Armee wurde 1814 in der Pfalz aufgestellt und 1826 aus Kostengründen mit dem 1. Kürassier-Regiment verschmolzen. Die großformatige Karte zeigt das südlich von Neuburg an der Donau gelegene Donaumoos, das ursprünglich das größte Niedermoor in Bayern war. In den frühen 1790er Jahren wurde unter der Leitung von Stephan Christian Freiherr von Stengel mit der Trockenlegung und Kultivierung dieses 180 Quadratkilometer großen Sumpfes begonnen. Die erste Kolonistensiedlung erhielt nach dem Kurfürsten den Namen Karlskron und ist am östlichen Rand des Donaumooses im Planungsstadium erkennbar. Das Donaumoos bildete eine natürliche Grenze zwischen dem Herzogtum Pfalz-Neuburg im Norden und Kurpfalz-Bayern. Ab 1808, als Pfalz-Neuburg im Königreich Bayern aufging, trennte sie den Oberdonaukreis, den späteren Regierungsbezirk Schwaben und Neuburg vom Isarkreis, dem späteren Oberbayern. Durch die 1972 in Kraft getretene Gebietsreform wurden die überwiegenden Teile des ehemals schwäbischen Landkreises Neuburg mit dem altbayerischen Landkreis Schrobenhausen zusammengelegt. Neuburg an der Donau kam somit zu Oberbayern. Die historische Grenze hat jedoch in Teilen der Bevölkerung des heutigen Landkreises Neuburg-Schrobenhausen immer noch unterschwellig Fortbestand. Datum: 2018
Autor
Gerhard Robold