Tafereel, of Beschryving van den prachtigen Tempel der Zang-Godinnen, : vertoond in LX. heerlyke Kunststukken ; behelzende alle de voornaemste Geschiedenissen van de Fabeloudheid

Staatliche Bibliothek Passau

Beschreibung

Die Sagensammlung der "Metamorphosen" Ovids haben einen kaum zu überschätzenden Einfluss auf die Bilderwelten des abendländischen Kulturschaffens gehabt. Kein zweites Werk der Druckgeschichte hat seine wirkmächtigen Szenen einfühlsamer und gleichzeitig prunkvoller dargeboten als der "Musentempel" Bernard Picarts (1673–1733), im Todesjahr des Künstlers erstmals in niederländischer Sprache erschienen. Auf nicht weniger als 60 seitenfüllenden Kupferstichen im Folioformat, begleitet von Anmerkungen und Erläuterungen, hat Picart dem gewaltigen Stoffkreis ein bleibendes Denkmal gesetzt. Seine Arbeiten, größtenteils beruhend auf Vorlagen Abraham van Diepenbeecks (1596–1675), zeichnen sich durch stupende technische Meisterschaft ebenso aus wie durch kunstvolle Lichtwirkungen und einen durchdachten, höchst effektiven Bildaufbau, der neben all der Dramatik des Dargebotenen auch winzigste Details nicht aus dem Blick verliert. So ist etwa die Angst Daphnes schon allein in ihren Augen zu erkennen, die eingeschüchterte Neugierde Semeles ist feinsten Details ihrer Mimik abzulesen. Doch auch für humorvolle Einzelheiten hatte Picart Muße – etwa, wenn hinter der just in eine Kuh verwandelten Io eine winzige Fliege dem für sie interessantesten Körperteil nachsummt. Datum: 2016

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