Michael Ostendorfer: Ansicht von Regensburg, 1552

Staatliche Bibliothek Regensburg

Beschreibung

Die Stadtansicht des Regensburger Künstlers Michael Ostendorfer von 1552 zählt zu den ältesten Gesamtansichten der Donaumetropole. Nach der berühmten Darstellung der Stadt in der Weltchronik Hartmann Schedels von 1493, einem Holzschnitt des Hans von Kulmbach von 1502sowie einer Ansicht, die in Sebastian Münsters 'Cosmographia' (1549) erschien, ist es diese Ansicht der Stadt, die das Erscheinungsbild Regensburg in der Frühen Neuzeit mit dem größten Detailreichtum wiedergibt. Ostendorfer zeigt Regensburg mit seinen Geschlechtertürmen und dem Dom mit damals noch unvollendeten Türmen. Gut zu erkennen ist ferner das Monogramm Ostendorfers (MO). Michael Ostendorfer, der vermutlich bei Albrecht Altdorfer (1480–1538) gelernt hatte, zählt zu den bedeutendsten Regensburger Künstlern. Als sein wichtigstes Werk gilt der Reformationsaltar, den er 1555 für die Regensburger Neupfarrkirche vollendete. Ostendorfer starb 1559 in Regensburg. Das hier gezeigte kolorierte Blatt mit der Ansicht Regensburgs nach Süden - hier irrtümlich als Norden ("gegen Mitternacht") bezeichnet - aus dem Jahr 1552 ist nur in zwei Exemplaren überliefert. Während das Historische Museum der Stadt Regensburg aus dem Besitz des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg einen unkolorierten Probeabzug besitzt, ist das in der Staatlichen Bibliothek Regensburg aufbewahrte Blatt das einzige, das gewissermaßen die Verkaufsversion der damaligen Zeit dokumentiert. Datum: 2020

Autor

Bernhard Lübbers

Rechtehinweis Beschreibung

CC0