Apothekenbuch (Bd. 2) - Bibliothek der Abtei Seligenthal Hs IX

Zisterzienserinnen-Abtei Seligenthal

Beschreibung

Aus dem Kloster Seligenthal in Landshut stammen zwei Apothekenbücher, die genaue Rezepturen für Medikamente enthalten. Während die jüngere Handschrift bis heute in Seligenthal verblieben ist, befindet sich die ältere in der National Library of Medicine in Washingthon (USA). Als Eigentümerin (Schreiberin?) nennt diese Handschrift die 1617 in Seligenthal eingetretene Schwester Maria Anna Stöckhlin. Die in Seligenthal verwahrte Handschrift verweist bei ihren Rezepten auf eine nur als "Augustan" bezeichnete Quelle. Dahinter verbirgt sich die "Pharmacopeia Augustana", eine für die Reichsstadt Augsburg erstellte Zusammenstellung zugelassener Arzneimittel, die nach ihrem ersten Erscheinen 1564 bis ins 18. Jahrhundert mehrere Auflagen erlebte. Die Rezepturen der Vorlage sind in lateinischer Sprache, für den Gebrauch der Klosterapotheke wurden sie in der Handschrift ins Deutsche übertragen. Die Apotheke des Klosters Seligenthal wurde unter der bedeutenden Äbtissin Maria Anna von Preysing (reg. 1643-1665) eingerichtet. Als Hausapotheke diente sie nur der Versorgung des Klosters und wurde von Klosterfrauen versehen, die als Apothekerinnen ausgebildet wurden. 1803 wurde die Apotheke geschlossen. Die Universität übergab sie 1818 dem neu nach Landshut berufenen Professor Johann Andreas Buchner (1783-1852), dessen Lehrstuhl für Pharmazie, Toxikologie und Arzneimittellehre bis zu diesem Zeitpunkt nur über eine bescheidene Ausstattung verfügt hatte. // Datum: 2019

Rechtehinweis Beschreibung

CC0