Sitzfigur des vergöttlichten Imhotep, Schutzpatron der Schreiber

Staatliches Museum Ägyptischer Kunst München

Beschreibung

Imhotep ist eine historische Persönlichkeit aus dem frühen Alten Reich (2700-2170 v. Chr.). Er ist der Architekt des Komplexes der Stufenpyramide des Königs Djoser (3. Dynastie, um 2650 v. Chr.), des ersten großen Steinbaus der ägyptischen Architektur. Spätere Inschriften bezeichnen ihn ausdrücklich als "Erfinder des Steinbaus". Seine außergewöhnliche Stellung schon zu Lebzeiten lässt sich an der Nennung seines Namens auf einem Statuensockel des Königs Djoser ablesen – eine einzigartige Würdigung einer nicht-königlichen Person - , doch zeitgenössische Darstellungen sind von Imhotep nicht überliefert. Darüber hinaus wurde ihm die älteste, leider nicht überlieferte Weisheitslehre der ägyptischen Literatur zugeschrieben. Zunächst als historische Persönlichkeit aus der Vergangenheit gewürdigt, wurde Imhotep seit der Spätzeit (ca. 746 – 332 v. Chr.) auch kultisch verehrt und in den Kreis der Götter aufgenommen. Er galt als Sohn des Schöpfergottes Ptah von Memphis. Von diesem hat er ikonographisch die enganliegende Kappe und die Form des langen Bartes übernommen. Die Statuetten zeigen ihn üblicherweise sitzend, mit einem langen Schurz, einen Papyrus ausgerollt auf dem Schoß haltend. Diese Darstellungsform verweist auf seine Klugheit und Weisheit. Hunderte vergleichbarer Statuetten erlauben den Rückschluß auf seine hohe Popularität, vor allem im Umfeld von Memphis, seiner ursprünglichen Wirkungsstätte. Er wurde zum Schutzgott der Schreiber, und als berühmte Persönlichkeit der Vergangenheit wurde er von der breiten Bevölkerung auch als Heilgott angerufen. Außerdem galt er als Schutzgott der Ärzte und wurde mit dem griechischen Heilgott Asklepios gleichgesetzt.

Rechtehinweis Beschreibung

CC BY-NC-ND 4.0