Spitzmäuse

Staatliches Museum Ägyptischer Kunst München

Beschreibung

Die Spitzmäuse sind mit ihrer vorgestreckten spitzen Schnauze und dem gerade ausgestreckten Schwanz wie in einer eiligen Vorwärtsbewegung dargestellt, in der sie mit nach vorn gestemmten Beinchen innezuhalten scheinen. Die im Vergleich zur Länge der Tiere klein proportionierten Sockel unterstreichen die über sie hinausdrängende Bewegung. Die Köpfe sind unterschiedlich groß und unterscheiden sich in Details der Modellierung. Ihre Lebendigkeit im Ausdruck verdanken sie auch den sorgfältig gearbeiteten Augeneinlagen. Die Tiere tragen auf ihrem Rücken Symbole des Sonnengottes eingraviert: die geflügelte Sonnenscheibe, den geflügelten Skarabäus oder den Falken mit ausgebreiteten Flügeln. Diese Darstellungen binden die Spitzmäuse ein in die verschiedenen Erscheinungsformen des Sonnengottes, der als Cheper=Skarabäus aufgeht, als Harachte=Sonnenscheibe am mittäglichen Himmel steht und als Falke untergeht. Diesem Falken, einer der Wesenheiten des Horus von Letopolis, dem „blinden“ Gott als Verkörperung der Nachtsonne, ist die Spitzmaus als heiliges Tier zugeordnet. Ihn erwähnen auch die schlecht erhaltenen Inschriften auf den Sockeln von zweien der Tiere.