Liturgische Gewänder mit gewirkten Borten

Staatliches Museum Ägyptischer Kunst München

Beschreibung

Aus keiner anderen antiken Kultur sind so viele Stoffe wie aus Ägypten überliefert, was auf die günstigen klimatischen Bedingungen, die Trockenheit, zurückzuführen ist. Leider sind ihre genauen Fundumstände nur selten bekannt, doch stammen die meisten Stücke letztlich aus Gräbern, da die Verstorbenen in ihren Gewändern bestattet wurden. Die Motive der gewebten Besatzstücke zeigen ornamentale und florale Muster und greifen häufig Themen der griechisch-römischen Antike auf. Altägyptische Motive sind nur vereinzelt belegt, auch rein christliche Themen finden sich selten. Die in der Spätantike (286-646 n.Chr.) beliebte Bilderwelt des maritimen Bereichs, die eine Sehnsucht nach Glück und innerem Frieden ausdrückt, wird in ihrer ganzen Vielfalt von der frühchristlichen Kunst übernommen. So tummeln sich in den blauen Feldern der Bildstreifen dieses Fragments einer Tunika verschiedene mythologische Wesen: Nereiden, Zentauren, Putti (angelnd und bootsfahrend dargestellt), dazu einiges Meergetier. Die rotgrundigen Felder zeigen menschliche Figuren mit Heiligenschein.