Teil einer Grabwand: der Grabherr Tjeti mit Amtsinsignien

Staatliches Museum Ägyptischer Kunst München

Beschreibung

Das Relief stammt von der linken Türlaibung eines Grabeingangs und zeigt den Grabherrn Tjeti, dessen Name oberhalb der Figur in einer Hieroglypheninschrift erhalten ist. Tjetis Haare reichen bis auf seine Schultern. Die einzelnen Locken sind in waagerecht angeordneten Reihen angegeben. Am Kinn ist ein kurzer Bart erkennbar. Der Grabherr trägt einen nach vorne spitz zulaufenden, in Falten gelegten Schurz, der vorne von einem Knoten zusammengehalten wird. Als Schmuck trägt Tjeti auf der Brust einen Perlenhalskragen und breite Armbänder an den Handgelenken. In seiner nach vorne ausgestreckten, linken Hand hält er als Würdenzeichen einen langen Stab. In der rechten, hinten dem Körper herabfallenden Hand, hält er ein sog. Sechem-Zepter. Den altägyptischen Darstellungskonventionen entsprechend überschneidet der Stab des Zepters nicht den plissierten Schurz, sondern wird hinter dem Körper vorbeigeführt. Erst vor dem Schurz wird das Oberteil des Zepters wieder sichtbar.

Die Darstellung des Grabinhabers und die Wiedergabe seines Namens dienen der Erinnerung an den Verstorbenen, die für ein Fortleben im Jenseits von entscheidender Bedeutung ist. Das Grab sichert die Jenseitsexistenz und soll auch den sozialen Status des Verstorbenen erhalten.

Das Bild ist im versenkten Relief ausgeführt. Dies machte das außen am Grab angebrachte Bild widerstandsfähiger gegen Beschädigungen und verhalf im Spiel von Licht und Schatten zu einer plastischeren Wirkung.

Autor

Arnulf Schlüter, SMÄK

Rechtehinweis Beschreibung

CC BY-NC-ND 4.0