Unterteil einer Kniefigur des Pharao Thutmosis III.

Staatliches Museum Ägyptischer Kunst München

Beschreibung

Im Statuentyp der Kniefigur mit Opfergefäßen in den Händen - hier nur noch in den Umrißlinien der abgeschlagenen Unterarme und Händen auf den Oberschenkeln zu erkennen – ist der König in seiner Funktion als Mittler zwischen Mensch und Gott dargestellt. Er bringt den Göttern Opfergaben dar und erhält von ihnen den Lebenshauch, stellvertretend für alle Menschen. Tausendfach ist diese Szene in immer anderen Variationen an den Wänden ägyptischer Tempel dargestellt. Die Identität des Dargestellten ergibt sich durch eine kurze Inschrift auf dem Gürtel, die den Geburtsnamen Thutmosis‘ III. nennt. Auf die Mittlerfunktion des Königs verweist auch der ursprüngliche Aufstellungsort der Statue: Laut Inschrift auf der Oberseite der Sockelplatte war sie in der von Thutmosis III. in Auftrag gegebenen Festhalle im Anun-Tempel von Karnak aufgestellt gewesen, wo sie einer größeren Anzahl von Besuchern des Heiligtums zugänglich gewesen sein muß: In der Mitte der Inschriftenzeile vor den Knien ist eine abgegriffene Stelle zu erkennen. Diese Vertiefung ist das Ergebnis unzähliger Berührungen der Statue in der Antike, als sich die Ägypter an sie (bzw. den König) wandten als Vermittler für ihre Bitten und Gebete an die Götter.