Standfigur der Isis

Staatliches Museum Ägyptischer Kunst München

Beschreibung

Die inschriftlose Rückenpfeilerstatue vom Typus ‚Stand-Schreit’–Figur mit eng am Körper anliegenden Armen hält in der rechten Hand ein „Lebenszeichen“, in der linken Hand ein Sistrum (Rasselinstrument) mit dem Kopf der Göttin Hathor. Der Rückenpfeiler schließt gerade ab. Ihr gesamter Leib wird von einem dünnen Unterkleid sowie dem wie nass anliegenden, zwischen den Brüsten mit dem sog. Isisknoten zusammengehaltenen ‚Isisgewand’ eingehüllt. Der stark schematisierte Faltenwurf ist das entscheidende Kriterium für die Datierung in das 1. Jahrhundert v. Chr. Bei der Münchener Isis handelt es sich sehr wahrscheinlich um die Isis-Statue, die 1636 bei Bauarbeiten im Areal des antiken stadtrömischen Isis-Heiligtums (Iseum Campense) gefunden wurde. Diese war zuerst im Besitz des Kardinals Carlo Camillo Massimo und gehörte dann 1719 dem Bruder des Kardinals, Alessandro Albani, und anschließend dem Kardinal selbst. In der Villa Albani hat J. J. Winckelmann diese Statue gesehen und sie als erster ausführlich beschrieben, wobei er vor allem beim Gewand kleinste Details beobachtet hat: „(…) Denn an einer Äegyptischen Isis, aber vom späteren und schöneren Stil, in der Villa Albani, sind auf den Brüsten derselben, welche dem ersten Anblicke entblößet zu seyn scheinen, fast unmerkliche erhobene Falten gezogen, welche in eben der Richtung sich von dem Mittelpuncte der Brüste ausbreiten (…)“.