Pastenreliefs des Nefermaat: Rinder und Bootsbauer

Staatliches Museum Ägyptischer Kunst München

Beschreibung

Nefermaat, Sohn des Snofru und als Wesir höchster Beamter des Staates, hatte sich in Medum in unmittelbarer Nähe zur Pyramide des Königs eine riesige Mastaba errichten lassen. Darin wurde die Kultkammer für ihn selbst und eine zweite für seine Gemahlin Atet mit Reliefs in einer ganz neuen Technik ausgeführt: Die vertieften Reliefs sind mit Einlagen von Pasten aus Gips, Ton und verschiedenen Farbpigmenten gefüllt, die durch unterschnittene Kanten und Stege gehalten werden sollen. In einer Inschrift rühmt sich Nefer-maat, diese Technik selbst erfunden zu haben, die den Bildern eine größere Beständigkeit verleihen und deren Zerstörung verhindern sollte. Leider sind diese Erwartungen nicht erfüllt worden; die meisten Einlagen sind herausgefallen und haben nur die Umrisslinien der Darstellungen zurückgelassen. Die Münchner Reliefs stammen von der Eingangswand der Kapelle der Atet. Ein Block zeigt drei Männer bei der Herstellung eines Papyrusbootes: Zwei binden die Stängel mit Seilen zusammen, der dritte unterstützt mit seinem Rücken die Formgebung des hochgezogenen Bugs. Zwei weitere Blöcke tragen die Darstellung äsender Rinder samt ihrem Hirten. Die Reliefs bildeten ursprünglich das mittlere von insgesamt fünf übereinander liegenden Bildregistern.