Dekadrachmon aus Akragas

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Viergespann mit Wagenlenker nach links galoppierend, darüber Adler, darunter Krabbe.

Rückseite: Zwei Adler mit erlegtem Hasen auf einem Felsen, dahinter im Feld eine Heuschrecke.

Die Dekadrachme (10-fache Drachme) war in der Handelswelt der griechischen Antike die größte und schwerste Silbermünze. Im alltäglichen Handel war sie jedoch nur selten zu anzutreffen, da ihre Kaufkraft sehr hoch war.

Diese um 410 v. Chr. entstandene Dekadrachme aus Akragas stellt einen der Höhepunkte der Stempelschneidekunst der griechischen Antike dar. Die Münzstempel werden entsprechend den Signaturen auf entsprechenden Tetradrachmen den Künstlern Myron und Polykrates zugeschrieben. Sowohl der Detailreichtum, als auch die künstlerische Ausarbeitung der Motive sind auf höchstem Niveau. Das Viergespann lässt sich nicht, wie es vorgeschlagen wurde, mit dem Olympiasieg des aus Akragas stammenden Wagenlenkers Exainetos aus Akragas im Jahr 412 v. Chr. in Verbindung bringen. Auf der Münze ist das beginnende Wendemanöver dargestellt. Die Krabbe ist das Stadtwappen von Akragas. Der Adler ist ein gängiges Motiv auf den Münzen von Akragas, die Szene auf dieser Münze entspricht den Worten des Chores aus dem Agamemnon von Aischylos.