Aureus des Postumus aus Köln

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: POSTV - MVS AVG. Dreiviertelbüste des Postumus mit Strahlenkrone.

Rückseite: SALVS POSTVMI AVG. Salus steht mit Schlange auf dem Arm nach rechts, daneben steht Äskulap mit Äskulapstab nach links.

Der Aureus war für über 300 Jahre die Standardgoldmünze des Römischen Reichs, wobei das Gewicht im Laufe der Zeit immer weiter abnahm. Eine Goldmünze dieser Größe hatte eine sehr hohe Kaufkraft. So entsprach der Monatssold eines römischen Legionärs Mitte des ersten Jahrhunderts nach Christus ungefähr einem Aureus.

Im Normalfall wurde der Kaiser im Profil dargestellt. Von dieser Regel wurde unter Postumus (gest. 269 n. Chr.) bei manchen Exemplaren zu Gunsten eines künstlerisch wertvollen, mit einem Strahlenkranz bekrönten Dreiviertelportrait abgewichen. Diese Darstellungsform zeigt die hohe Kunstfertigkeit der Kölner Stempelschneider unter Postumus, da die Qualität des Stempelschnitts nahezu an griechische Vorbilder heranreicht. Postumus, Statthalter einer der germanischen Provinzen, erhob sich gegen den im Osten gebundenen Kaiser Gallienus. Die meisten Provinzen im Westen erkannten ihn als Kaiser an, Postumus wurde damit zum Begründer des bis 274 bestehenden sog. Gallischen Sonderreiches.