Medaille auf den Kölner Erzbischof Herzog Joseph Clemens von Bayern

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "JOS CLEM ARCH COL ET - S R I ELECT BAV DUX"; Brustbild nach links, unten die Signatur: J DU VIVIER F.

Rückseite: Aufschrift "RECORDABOR FOEDERIS MEI"; Wieder austreibender Baumstumpf in Landschaft, darüber Regenbogen. Unten rechts die Signatur: D V.

Die Vorderseite zeigt das markante Profil von Herzog Joseph Clemens von Bayern (1688−1723) im Hermelinmantel und mit Pileolus. Aus der Titulatur in der Umschrift ergeben sich die wichtigsten Ämter des Wittelsbachers: Er war Erzbischof von Köln und damit zugleich Kurfürst des Heiligen Römischen Reiches sowie Herzog von Bayern. Kurz vor Beginn des Spanischen Erbfolgekrieges (1701−1714) ging Joseph Clemens ein Bündnis mit Ludwig XIV. von Frankreich (1643−1715) ein. In dieser Folge wurde Kurköln kurz darauf Kriegsschauplatz und von kaiserlichen Truppen verwüstet. Der Kölner Erzbischof musste sein Heil im französischen Exil suchen. Erst durch den Frieden von Baden und Rastatt (1714) erhielt er all seine Würden und Länder zurück und konnte so im Jahr 1715 in seine Bonner Residenz zurückkehren. In dieser Zeit wird auch die vorliegende Medaille entstanden sein. Sinnbildlich steht hier der Regenbogen für die vergangenen Gewitterstürme des Krieges. Der durch diese Unwetter abgebrochene aber wieder frisch austreibende Baum ist nicht nur eine Allegorie auf das Kurfürstentum, sondern auch auf dessen Erzbischof. Geschuldet ist die von der Medaille gefeierte Widerstandskraft von Herzog Joseph Clemens aber auch seinen Verbündeten, wie die Rückseitenlegende verrät.