Grosso König Ludwigs IV. des Bayern

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "S GERVASI - S - PROTASI. Senkrecht: LVDOVIC REX"; Stehend die beiden Heiligen Gervasius und Protasius. Dazwischen steht der Herrschername senkrecht. Außen stehen die Heiligennamen.

Rückseite: Aufschrift "S AMBROSI - MEDIOLANVM"; Der heilige Ambrosius sitzt auf schlichtem Thron, in der Linken den Krummstab halten und dir Rechte zum Segen erhoben. Außen Umschrift.

Nach dem Tod Herzog Ludwigs II. von Oberbayern 1294 regierten dessen Söhne Rudolf I. und Ludwig IV. das Herzogtum Oberbayern, dass auch die Pfalzgrafschaft bei Rhein umfasste, gemeinsam. Ab 1317 herrschte Ludwig IV. ungeteilt im Herzogtum Oberbayern. Als deutscher König (ab 1314) und Kaiser (ab 1328) behielt er das Herzogtum in der eigenen Hand und konnte es gegen Ende seiner Herrschaft auch mit dem Teilherzogtum Niederbayern wiedervereinen. Zudem kam er u.a. in den Besitz der Grafschaften Holland und Seeland. Als Kaiser stand Ludwig im dauernden Konflikt mit dem Papsttum und starb 1347, als vom Papst exkommunizierter Kaiser. Das bedeutete, dass er aus kirchenrechtlicher Sicht für alle Zeit aus der christlichen Gemeinschaft ausgeschlossen war. Die vorliegende Münze ist ein Soldo König Ludwigs IV. und wurde vor seiner Kaiserkrönung 1328 in Mailand geprägt. Der Soldo ist im späten 12. Jahrhundert als 12-facher Pfennig entstanden, war aber einer starken Abwertung unterworfen. Sein Silbergehalt wurde über die Jahrhunderte immer weiter verringert.