Medaille Herzog Wilhelms V. für den Gnadenpfennig der Brüder Wilhelm, Ferdinand und Ernst

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "Medaille: GVILHELMVS D G CO PA RHE VTRI BA DVX Fassung: TRIBVAT TIBI DNS SECVnD COR TVVm ET ONE CONSIL TVVm COnFIR"; Geharnischtes Brustbild nach rechts. Außen Schriftkreis. Fassung mit Schriftkreis.

Rückseite: Aufschrift "Medaille: CYNOSVRA DVCE OBDVRANDUM M D LXXX Fassung: AD FACIENDVM MISERICORDIAM CVM PATRIBVS NOSTRIS"; Schiff auf hoher See. Außen Schriftkreis. Fassung mit Blumendekor und Schriftkreis.

Die Medaille des ältesten Bruders Wilhelm, des regierenden Herzogs von Bayern, war zum Einsatz in die Front des Gnadenpfennigs gedacht. Sie besteht aus einer goldenen Gussmedaille Wilhelms von 1580 und einer Fassung mit niellierter Inschrift. Die Umschrift der Vorderseite ist Psalm 19,5 entnommen und ist damit ein Teil der Lobpreisung Gottes durch König David. Die Umschrift der Rückseite stammt hingegen dem Neuen Testament und entspricht Lukas 1,72. In diesem Zitat wird Gottes Erbarmen angesprochen, das er schon dem Volk Israel durch seinen Bund erwiesen hat. Somit beziehen sich beide auf der Einfassung zitierten Bibelstellen auf das Lob Gottes und seiner Gnade dem Menschen gegenüber. Diese Fassung mit der umfangreichen Inschrift ist wohl zeitgleich mit den anderen Teilen des Gnadenpfennigs 1583 oder kurze Zeit später entstanden. Die Datierung der eingearbeiteten Medaille auf das Jahr 1580 ist hierbei für die Datierung des gesamten Kleinods nicht wichtig.