Denar/Pfennig aus der Zeit der Kaiser Heinrich V. und Lothar III.

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "Vollständig verwildert"; Gekröntes Brustbild frontal, in der Rechten den Reichsapfel, in der linken ein Lilienzepter haltend. Brustbild steht auf Perlleiste, im Feld Sterne. Außen Schrift im doppelten Perlkreis.

Rückseite: Aufschrift "Vollständig verwildert"; Behelmter Reiter mit eingelegter Lanze nach rechts galoppierend, im Feld Sterne. Außen Schrift im doppelten Perlkreis.

Die beiden für die Ausprägung des vorliegenden Pfennigs in Frage kommenden Kaiser sind Heinrich V. und Lothar III. von Supplinburg. Kaiser Heinrich V. hatte seinen Vater Heinrich IV. 1105 entmachtet und die Herrschaft im Reich 1106 angetreten. Seine wohl dauerhafteste Leistung war der Abschluss des Wormser Konkordats von 1122, mit dem er den fast 50 Jahre dauernden Investiturstreit beendete. Sein Nachfolger Lother III. von Supplinburg wurde 1125 König und starb 1137 auf dem Rückweg aus Italien. Er stand dem Haus der Welfen sehr nahe und befand sich in einem dauernden Konflikt mit den Staufern, die ihm nachfolgen sollten. Die Ausgabe des vorliegenden Pfennigs lässt sich nur auf die Regierungszeit dieser beiden Könige festlegen. Durch den Fundkontext sind Münztypen besser datier- und zuweisbar, was aber nicht immer für gesicherte Ergebnisse genügt, und sie ermöglichen in der Fundgesamtheit auch noch weitergehende Erkenntnisse, die ansonsten für die Forschung verloren wären. Der Fund von Obing ist in seiner Gesamtheit als bewegliches Bodendenkmal unter folgender Nummer eingetragen: D-1-7835-0598(Nr.123).