Silbermedaille Kurfürst Maximilians II. Emanuel von Bayern von 1689

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "MAXIMILIAN EMANUEL - ELECTOR BAVARIAE"; Geharnischtes und behelmtes Brustbild nach rechts. Außen Schriftkreis.

Rückseite: Aufschrift "QUI ME VIVENTE LACESSAS PERITHOUM VIOLASQUE - DUOS Im Abschnitt: THESEUS BAVARICUS 1689"; Max Emanuel als Theseus ersticht den Kentrauren. Außen Schriftkreis und im Abschnitt Schrift.

Kurfürst Maximilian II. Emanuel von Bayern folgte 1679 seinem Vater, Kurfürst Ferdinand Maria nach. Die ersten Jahre seiner Regierung waren von Kriegen im Dienste des Kaisers geprägt. Er konnte sich als Feldherr im Großen Türkenkrieg mehrfach auszeichnen. Entscheidend sollte für Max II. Emanuel jedoch die Übernahme des Amts eines Generalstatthalters der Spanischen Niederlande (1692) sein. Dorthin zog er sich auch nach seiner Niederlage im Spanischen Erfolgekrieg (1704) zurück und musste bis 1714 im Exil in den Spanischen Niederlanden bleiben. Im Jahr 1711 versuchte der Kurfürst sogar das Kurfürstentum Bayern gegen den erblichen Besitz der Spanischen Niederlande zu tauschen. Dieser Plan wurde jedoch nicht realisiert. Nach seiner Rückkehr aus dem Exil stellte sich Max II. Emanuel wieder in den Dienst des Reiches und starb 1726, wohl an den Folgen eines Schlaganfalls. Diese Medaille wurde vom Kurfürsten auf seine militärische Unterstützung für seinen Bruder Joseph Clemens, dem Erzbischof von Köln, und die Rheinpfalz ausgegeben. Dabei richteten sich die Kampfhandlungen gegen die französischen Expansionsbestrebungen. In diesem Kontext ließ sich der Kurfürst als Theseus darstellen, der seinen Feind niederstreckt.