Goldmedaille der Stände auf die Geburt des Prinzen Joseph Ferdinand Leopold 1692

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "Auf Banderole: HERAEDI VIRTVTIS ET GLORIAE Außen: FELICIT - PERENEM Auf Palmzweigen: MAX EMAN - MAR ANTAE Auf Postament: IOS FERD LEOPOLDO NATO 28 OCT 1692 Im Abschnitt: DEVOTISSI VTRIVSQ BAV STATVS"; Der junge Prinz steht mit einer Löwenhaut bekleidet, mit dem Fürstenhut bekrönt, das Zepter in der Rechten, den Reichsapfel in der Linken haltend, auf einem Postament, an dem die Wappenschilde von Bayern und Habsburg lehnen. Auf Postament, auf Banderole, im Abschnitt, auf Zweigen und Außen Schrift.

Rückseite: Aufschrift "Seiten: EX PARVO SPES - MAXIMA MVNDI Oben: DEO AVSPICE"; Der Reichsapfel auf der Erdkugel, darüber strahlendes Dreieck. An den Seiten und oben Schrift.

Kurfürst Maximilian II. Emanuel von Bayern folgte 1679 seinem Vater, Kurfürst Ferdinand Maria nach. Die ersten Jahre seiner Regierung waren von Kriegen im Dienste des Kaisers geprägt. Er konnte sich als Feldherr im Großen Türkenkrieg mehrfach auszeichnen. Entscheidend sollte für Max II. Emanuel jedoch die Übernahme des Amts eines Generalstatthalters der Spanischen Niederlande (1692) sein. Dorthin zog er sich auch nach seiner Niederlage im Spanischen Erfolgekrieg (1704) zurück und musste bis 1714 im Exil in den Spanischen Niederlanden bleiben. Im Jahr 1711 versuchte der Kurfürst sogar das Kurfürstentum Bayern gegen den erblichen Besitz der Spanischen Niederlande zu tauschen. Dieser Plan wurde jedoch nicht realisiert. Nach seiner Rückkehr aus dem Exil stellte sich Max II. Emanuel wieder in den Dienst des Reiches und starb 1726, wohl an den Folgen eines Schlaganfalls. Diese Goldmedaille wurde dem Kurfürstenpaar von den bayerischen Ständen zur Geburt des Prinzen Joseph Ferdinand Leopold 1692 gewidmet. Sein Tod 1699 sollte der Auslöser für den folgenschweren Spanischen Erbfolgekrieg werden.