Einseitige Gedenkmedaille auf König Ludwig II. von Bayern

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Brustbild von vorne, mit Hubertusritterorden, in Zivil.

König Ludwig II., der 1864 seinem früh verstorbenen Vater nachfolgte, war wohl die schillerndste Persönlichkeit auf dem bayerischen Königsthron. Für diese Einschätzung ist jedoch nicht sein eher zurückhaltendes Regierungshandeln verantwortlich, sondern seine großen und äußerst kostspieligen Bauprojekte. Zu diesen Bauprojekten zählen u.a. die Schlösser Neuschwanstein, Herrenchiemsee und Linderhof, die den Staatshaushalt Bayerns auf das Äußerste strapazieren sollten. Auch die Förderung der Kunst Richard Wagners ließ sich der König viel Geld kosten. Zum Mythos wurde er jedoch erst durch seinen frühen Tod im Starnberger See, nur wenige Tage nach dem er durch die Regierung entmündigt worden war. Die größte politische Bedeutung sollte sein formaler Beitrag zur Gründung des Deutschen Reichs 1871 sein, da er es war, der in einem Brief König Wilhelm von Preußen die Kaiserkrone antrug. Dieser einseitige Medaillenabschlag in Bronze wurde in der Forschung lange dem Medailleur Anton Scharff zugeschrieben. Durch ein zweites, signiertes Exemplar konnte diese falsche Zuweisung jedoch von Klose 1995 korrigiert und die Medaille dem bedeutenden Münchner Medailleur Max von Gube zugewiesen werden. Entstanden ist dieses Portrait Ludwigs II. jedoch wohl erst nach dessen Tod 1886.