Medaille König Ludwigs I. auf seinen Besuch in Augsburg von 1829

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "LVDOVICVS I. BAVARIAE REX."; Kopf nach rechts, darunter Signatur. Außen Schrift.

Rückseite: Aufschrift "FELICEM ADVENTVM AVGVSTO SVO GRATULATVR AVGVSTA. Darunter: V. CAL. SEPT. MDCCCXXIX"; Verkörperung von Augsburg mit Palmzweig und Merkurstab in Händen. Außen Schriftkreis.

König Ludwig I. folgte 1825 seinem Vater als König von Bayern nach. Er war ein großer Kenner und Förderer der Künste. Die Verlegung der Ludwig-Maximilians-Universität von Landshut nach München 1826 sollte sich, ebenso wie der planmäßige Ausbau Münchens als langfristig erfolgreich erweisen. Einer seiner bedeutendsten wirtschaftspolitischen Erfolge war wohl die Gründung des Süddeutschen Zollvereins 1829, durch den ein größeres, von Binnenzöllen freies Wirtschaftsgebiet geschaffen wurde. Dieses wurde mit der Gründung des Deutschen Zollvereins 1833 deutlich erweitert. Innenpolitisch waren vor allem die letzten Jahre seiner Regierung, bis zu seiner Abdankung 1848, von größeren Problemen geprägt. So scheiterten viele Gesetzesvorhaben am Landtag. Im Jahr 1844 sollte es wegen einer Bierpreiserhöhung zum Aufstand in München kommen. In diesem Fall musste König Ludwig I. einlenken und den Bierpreis wieder absenken. Zu seiner Abdankung führten jedoch die Aufstände gegen seine Beziehung mit der Tänzerin Lola Montez und deren verschwenderischen Lebensstil. Nach dem Regierungsverzicht zog sich Ludwig ins Privatleben zurück und starb 1868. Diese Goldmedaille wurde auf den Besuch König Ludwigs I. in Augsburg am 28. August 1829 ausgegeben. Die große Besonderheit dieser Medaille liegt in der Tagesdatierung. Diese folgt dem klassischen römischen Kalender und datiert somit den 28. August als fünften Tag vor den Kalenden des September. Diese Form der Datumsschreibweise war von der römischen Antike bis in die Frühe Neuzeit eine der gängigsten, wenn nicht sogar die gängigste Form der Datierung.