Medaille auf die Einweihung der Protestantischen Kirche in München 1833

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "PROTESTANTISCHE - KIRCHE ZU MÜNCHEN."; Kirchengebäude, darunter Signatur. Oben Schrift.

Rückseite: Aufschrift "UNTER DER GLORREICH. REG. LUDWIG I KOENIGES V. BAYERN WURDE AM 5 AUG. 1827 DER GRUNDSTEIN Z D. KIRCHE GELEGT. IHRE FEYERLICHE EINWEIHUNG GESCHAH AM 25 AUG. 1833."; Zwölfzeilige Schrift.

König Ludwig I. folgte 1825 seinem Vater als König von Bayern nach. Er war ein großer Kenner und Förderer der Künste. Die Verlegung der Ludwig-Maximilians-Universität von Landshut nach München 1826 sollte sich, ebenso wie der planmäßige Ausbau Münchens als langfristig erfolgreich erweisen. Einer seiner bedeutendsten wirtschaftspolitischen Erfolge war wohl die Gründung des Süddeutschen Zollvereins 1829, durch den ein größeres, von Binnenzöllen freies Wirtschaftsgebiet geschaffen wurde. Dieses wurde mit der Gründung des Deutschen Zollvereins 1833 deutlich erweitert. Innenpolitisch waren vor allem die letzten Jahre seiner Regierung, bis zu seiner Abdankung 1848, von größeren Problemen geprägt. So scheiterten viele Gesetzesvorhaben am Landtag. Im Jahr 1844 sollte es wegen einer Bierpreiserhöhung zum Aufstand in München kommen. In diesem Fall musste König Ludwig I. einlenken und den Bierpreis wieder absenken. Zu seiner Abdankung führten jedoch die Aufstände gegen seine Beziehung mit der Tänzerin Lola Montez und deren verschwenderischen Lebensstil. Nach dem Regierungsverzicht zog sich Ludwig ins Privatleben zurück und starb 1868. Diese Medaille wurde wohl von privater Seite zu Ehren König Ludwigs I. und der Einweihung der ersten Protestantischen Kirche in München ausgeben. Dieser Kirchenbau stellte für das katholische München eine kleine Sensation dar, war aber von königlicher Seite ein Zeichen der Öffnung Bayerns. Vor allem Wissenschaftler und Künstler protestantischen Glaubens, sowie wirtschaftlich potente Persönlichkeiten sollten hierdurch nach Bayern und insbesondere nach München gelockt werden.