Bronzemedaille auf 700 Jahre Wittelsbacherherrschaft in Bayern

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "OTTO VON WITTELSBACH I. - HERZOG VON BAYERN"; Brustbild im Fürstenornat nach links. Außen Schriftkreis.

Rückseite: Aufschrift "ZUM ANDENKEN Auf Schild: 700 JÄHRIGE JUBEL-FEIER DES SEGENSPENDENDEN WALTENS DER WITTESBACHER ÜBER BAYERNS VOLK 1880"; Auf einem Postament steht ein von zwei weiblichen Figuren gehaltener, bekrönter Schild mit zehnzeiliger Schrift, darunter der herzogliche und der königliche Wappenschild. Unten Signatur, oben Schrift.

König Ludwig II., der 1864 seinem früh verstorbenen Vater nachfolgte, war wohl die schillerndste Persönlichkeit auf dem bayerischen Königsthron. Für diese Einschätzung ist jedoch nicht sein eher zurückhaltendes Regierungshandeln verantwortlich, sondern seine großen und äußerst kostspieligen Bauprojekte. Zu diesen Bauprojekten zählen u.a. die Schlösser Neuschwanstein, Herrenchiemsee und Linderhof, die den Staatshaushalt Bayerns auf das Äußerste strapazieren sollten. Auch die Förderung der Kunst Richard Wagners ließ sich der König viel Geld kosten. Zum Mythos wurde er jedoch erst durch seinen frühen Tod im Starnberger See, nur wenige Tage nach dem er durch die Regierung entmündigt worden war. Die größte politische Bedeutung sollte sein formaler Beitrag zur Gründung des Deutschen Reichs 1871 sein, da er es war, der in einem Brief König Wilhelm von Preußen die Kaiserkrone antrug. In seine Regierungszeit fiel auch das 700-jährige Jubiläum des Hauses Wittelsbach auf dem bayerischen Thron. Zu diesem Anlass wurde auch diese Bronzemedaille von Drentwett herausgebracht. Um die lange Tradition herauszustellen wurde Herzog Otto I. von Bayern, der erste Wittelsbacherherzog, in einem nicht in das ausgehende 12. Jahrhundert passenden Ornat dargestellt.